Mit map.apps 4.4 steht eine neue Version von map.apps zum Download bereit, die umfangreiche Neuerungen für die Linie 4 von map.apps mit sich bringt. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über alle wesentlichen Neuerungen und stellt diese im Detail vor.
Popups
Standard-Popup
Für den einfachen Abruf von Attribut-Informationen zu einem Objekt in einer Karte steht nun ein Standard-Popup zur Verfügung. Dadurch wird der Konfigurationsaufwand zum Zugriff auf diese Informationen erheblich reduziert.
Das Standard-Popup zeigt alle Attribute eines Objekts in einer Tabelle. Systemfelder wie z.B. Objectid, die nur selten Relevanz für den Anwender haben, werden ausgeblendet. Unterhalb der Tabelle werden - sofern vorhanden - Dateianhänge des Objekts angezeigt. Das beschriebene Verhalten kann im Detail konfiguriert werden.
Weiterhin ist die Nutzung von Popups möglich, die speziell für einen Karten-Layer definiert wurden. Details dazu werden in diesem Artikel beschrieben.
Eigene Anpassungen und programmatische Erweiterungen
Für Fälle, in denen die Anforderungen an Popups über die oben beschriebenen Möglichkeiten hinausgehen, schafft dieses Release die Möglichkeit, Popups programmatisch zu erweitern.
Über vorbereitete Schnittstellen können zum einen der Inhalt eines Popups und zum anderen zugehörige sog. Actions durch eigenen Code verändert bzw. ergänzt werden. Die Anzeige dieser Actions kann dabei abhängig von Eigenschaften des Geoobjekts gemacht werden. So kann z.B. der Abruf eines PDF-Berichts zu einem Objekt oder der Aufruf einer externen Fachanwendung nur dann angeboten werden, wenn die erforderlichen Informationen im Objekt enthalten sind. Die Ergänzung von "Custom Content" und "Custom Actions" bietet die Möglichkeit, sehr individuelle, auf die Fachlichkeit zugeschnittene Popups zu erstellen.
Der eigene Code wird als Bundle bereitgestellt und kann in beliebig vielen Apps für beliebig viele Layer wiederverwendet werden. Updates und Wartung sind dadurch extrem effizient.
Optionen
Über die Konfiguration neuer Optionen kann das Verhalten von Popups verändert werden. So kann z.B. festgelegt werden, ob Popups standardmäßig angedockt werden sollen, ob das Andocken überhaupt erlaubt werden soll oder in welchem Bereich des Bildschirms das Fenster angedockt werden soll. Details können der Bundle-Dokumentation entnommen werden.
Vorschau für angehängte Bilder
Sofern ein ArcGIS Dienst über Dateianhänge verfügt und die Option supportsResizeAttachments unterstützt, werden in Popups Vorschaubilder für angehängte Bilder angezeigt.
3D
Nutzung von 3D-Inhalten auf mobilen Endgeräten
Ab dieser Version wird die Anzeige und Nutzung von 3D-Inhalten (ArcGIS Web-Szene, Szenen-Layer etc.) offiziell für mobile Endgeräte unterstützt. Details dazu können den Systemvoraussetzungen der ArcGIS API for JavaScript entnommen werden.
Edge-Rendering
Mit dieser Version kann das sog. Edge-Rendering in 3D-Darstellungen verwendet werden. Hiermit werden wichtige Kanten von dreidimensionalen Objekten besonders hervorgehoben. Dies erhöht zum einen die Erkennbarkeit von Details und erlaubt eine Skizzen-ähnliche Darstellung.
Darstellung von 3D-Gebäuden ohne (links) und mit Edge-Rendering (rechts).
Domain-Bundles
Mit Hilfe sog. Domain-Bundles können Fachlichkeiten in einzelne Bundles ausgelagert werden. Ein solches Bundle kann in beliebig vielen Apps wiederverwendet werden und stellt die jeweiligen Inhalte (Karten, Suche, Popups etc.) einheitlich in allen Apps dar. Bei Aktualisierungen genügt der Austausch des Bundles an zentraler Stelle und alle Apps sind auf dem neuesten Stand. In Kürze wird ein Artikel im Blog erscheinen, der diese Möglichkeiten im Detail vorstellt.
Links teilen und parametrisierte Aufrufe
Die Möglichkeit Apps per Link zu teilen und parametrisiert aufzurufen wird in diesem Release modernisiert und erweitert. Der Dialog zur Weitergabe eines Links wurde optimiert und auf die wesentlichen Bestandteile reduziert. Mit Hilfe des sich stets aktualisierenden Links werden Informationen zum aktuell gewählten Kartenausschntt, der gewählten Grundkarte und den aktivierten thematischen Karten weitergegeben. Bei der Nutzung in einer 3D-Darstellung wird die genaue Sicht auf die Szene weitergegeben.
Zur Weitergabe des Links kann dieser einfach kopiert und für beliebige Zwecke genutzt werden. Auf mobilen Endgeräten, die die W3C Web Share API Spezifikation unterstützen, kann direkt auf native Sharing-Methoden des Betriebssystems zugegriffen werden. Auf allen anderen Geräten kann optional ein weiteres Bundle hinzugeladen werden, welches das Teilen in WhatsApp, Facebook, Twitter, Telegram und via E-Mail erlaubt.
Suche mit ArcGIS Geokodierungsservices
Für die Suche nach Adressen oder POIs können nun ArcGIS Geokodierungsservices genutzt werden. Mit dem Esri World Geocoding Service steht ein mächtiger Suchdienst bereit, der für viele Länder Informationen bereithält. In Deutschland ist eine Hausnummer-scharfe Suche nach Adressen möglich. Per Konfiguration kann die Suche auf einzelne Länder und/oder Kategorien (z.B. Adressen, Städte, POIs...) beschränkt werden. Durch sog. Sichten kann eine feinere Eingrenzung auf bestimmte geographische Bereiche vorgenommen werden. map.apps kann bei Bedarf verschieden konfigurierte Suchen oder Sichten in einer App anbieten.
Standortbestimmung
Mit Hilfe des Locate Me Bundles ist es nun auch in Apps der Linie 4 möglich, seinen eigenen Standort auf der Karte oder in einer 3D-Szene anzeigen zu lassen. Reicht die Genauigkeit der im Browser ermittelten Position nicht aus oder kann dieser Mechanismus aus anderen Gründen nicht genutzt werden, können alternative Methoden angebunden werden. In der Auslieferung von map.apps ist ein Bundle zur Anbindung an GPS Gate enthalten.
Karte
Image-Services
Raster-Daten und Bilddaten die mit dem ArcGIS Image Server bereitgestellt wurden, können in map.apps angezeigt werden. Mit Hilfe von Popups kann detailliert auf Informationen zu einzelnen Bildpunkten zugegriffen werden.
Nutzung von gecachten Grundkarten mit verschiedenen Kachel-Schemata
Werden gecachte Grundkarten genutzt, deren Kartenbilder für unterschiedliche Maßstabsebenen vorberechnet wurden, wird beim Wechsel der Grundkarte immer das Schema der aktiven Karte angewandt.
Live-Konfiguration
In der Live-Konfiguration steht nun eine neu gestaltete Oberfläche zur Verfügung mit der die Karteninhalte einer App einfach und effizient konfiguriert werden können. An zentraler Stelle können so mit Hilfe der URL eines Kartendienstes sowohl Themen- als auch Grundkarten hinzugefügt werden. Außerdem kann nun der beim Start einer App sichtbare Ausschnitt einer Karte oder einer 3D-Szene über die Live-Konfiguration festgelegt werden.
Layout-Optimierungen
Verschiedene kleinere Layout-Optimierungen führen zu einer kontinuierlich verbesserten Nutzbarkeit von map.apps. In diesem Release wurden z.B. Labels an Buttons im map.apps Manager ergänzt und überflüssige Tooltips entfernt.
Weitere Verbesserungen
Die in map.apps verwendete Version der ArcGIS API for JavaScript wurde auf die Version 4.7 aktualisiert. Außerdem enthält dieses Release weitere Verbesserungen und Fehlerbehebungen sowohl für Linie 3 als auch für Linie 4. Eine vollständige Liste aller Änderungen finden Sie wie immer in den Release Notes.